Bevor wir in unser Haus gezogen sind, konnten wir die Werkzeuge unserer Nachbarn mitbenutzen. Das heißt, ich musste mir keine Gedanken darüber machen, was ich wirklich brauchte und was nicht. Denn es war immer alles da. Als wir nun 2022 unser Haus gekauft haben und die Renovierung begann, stellte ich mir natürlich die Frage, welche Werkzeuge ich brauchte. Tatsächlich war ich schon ganz gut ausgestattet mit einem Werkzeugkoffer mit allerlei Schraubenziehern, Wasserwaage, Zangen und Co. Die Grundausrüstung war also da. Die Bohrmaschine, die ich vor Jahren einmal gebraucht von meinem Vater bekommen hatte, hat leider mittlerweile den Geist aufgegeben. Ein Werkzeug, welches ich immer wieder benutzt hatte, zum Möbel aufbauen, Regale aufhängen, Löcher bohren, etc. war der Akkuschrauber meines Nachbarn. Natürlich kann man sich einen Akkuschrauber auch von einer Freundin, dem neuen Nachbarn oder von den Eltern ausleihen, doch wenn man immer mal wieder Möbel aufbaut oder Löcher in die Wand bohrt, Regale oder Lampen aufhängt, dann ist es doch hilfreich, einen eigenen Akkuschrauber zu haben. Aus meiner Sicht ist dieses Werkzeug so eine Art Multifunktionstool, was so viele Dinge kann, wenn man die richtigen Aufsätze hat.
Die Entscheidung für einen Akkuschrauber stand also, aber es gibt es ja einige auf dem Markt, so dass es erstmal gar nicht so leicht war, sich für einen zu entscheiden.
Worauf kommt es eigentlich bei einem Akkuschrauber an?
Wenn man einen Akkuschrauber kaufen möchte, sollte man über folgende Punkte nachdenken:
Leistung: Die Leistung eines Akkuschraubers wird durch die Spannung der Batterie und die maximale Drehzahl angegeben. Eine höhere Spannung und Drehzahl bedeutet in der Regel auch eine höhere Leistung. Du solltest jedoch auch beachten, dass eine höhere Leistung in der Regel auch mit einem höheren Preis und einem höheren Gewicht einhergeht. Die meisten Akkuschrauber haben 12 oder 18 Volt.
Batterielaufzeit: Die Laufzeit der Batterie ist ein wichtiger Faktor bei der Wahl eines Akkuschraubers. Je nach Einsatzbereich und Intensität der Nutzung kannst du zwischen verschiedenen Batteriearten wie NiCd, NiMH oder Li-Ion wählen. Li-Ion-Akkus bieten in der Regel eine längere Laufzeit und eine höhere Leistung als andere Batterietypen. Meistens sind beim Akkuschrauber ein oder sogar zwei Akkus direkt dabei.
Ergonomie: Ein Akkuschrauber sollte gut in der Hand liegen und leicht zu bedienen sein. Man sollte auf eine ergonomische Griffgestaltung und vor allem auf ein ausgewogenes Gewicht achten, damit man gut damit arbeiten kann.
Drehmoment: Das Drehmoment gibt an, wie viel Kraft der Akkuschrauber aufbringen kann, um Schrauben einzudrehen oder zu lösen. Ein höheres Drehmoment ist nützlich, wenn man mit größeren Schrauben oder in härterem Material arbeitet.
Zubehör: Achte auf das mitgelieferte Zubehör, wie zum Beispiel unterschiedliche Bits (das sind die Aufsätze) und Bohrer. Überprüfe, ob der Akkuschrauber mit einem Magnetbit- oder Schnellwechselsystem ausgestattet ist, um das Wechseln der Bits zu erleichtern. Ein Extra-Akku ist auf jeden Fall sinnvoll, damit du direkt weitermachen kannst, wenn ein Akku leer ist. Voraussetzung ist natürlich, dass du leer gewordene Akkus auch direkt wieder auflädst. 😉
Marke und Preis: Wähle einen Akkuschrauber von einem renommierten Hersteller mit gutem Ruf, denn bei diesen ist der Kundenservice in der Regel zuverlässiger und besser. Vergleiche die Preise und achte darauf, dass du ein Modell wählst, das deinen Bedürfnissen entspricht und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis bietet.
In meine engere Auswahl kamen diese hier:
- Makita DF333DSAE Akku-Bohrschrauber 12 V max. / 2,0 Ah, 2 Akkus + Ladegerät im Transportkoffer
- Bosch Akkuschrauber IXO (7. Generation; 3,6V; 2,0Ah; 5,5Nm; mit Mikro-USB-Kabel; Inklusive Winkel-Aufsatz; schraubt bis zu 190 Schrauben; im Karton) – Amazon Edition
- Bosch Professional 12V System Akkuschrauber GSR 12V-15 (inkl. 2×2,0 Akku + Ladegerät, 39tlg.-Zubehör-Set, in Tasche) – Amazon Exclusive Set
- Makita Akku-Schlagbohrschrauber 12V max. in pink / 2,0 Ah, 1 Akku + Ladegerät HP333DSAP Rosa
Ich habe mich nach längerer Überlegung für das türkise Akkuschrauber-Modell von Makita entschieden und bin sehr zufrieden. Erst war ich mir unsicher, ob die 12V reichen, aber es hat sich herausgestellt, dass ein Akkuschrauber mit 12V für mich auf jeden Fall ausreichend ist. Mit dabei ist ein Bits-Set, also eine kleine Auswahl an verschiedenen Aufsätzen, die gängigsten würde ich sagen. Außerdem ein zweiter Akku, was wirklich sinnvoll ist. Denn wenn man gerade zum Beispiel ein Möbelstück aufbauen möchte, und mittendrin ist der Akkuschrauber leer, dann gibt es nur 2 Möglichkeiten. Von Hand weiter schrauben (und das ist einfach echt mühsam) oder den Akku tauschen und weiter gehts.
Was ich gelernt habe, seitdem ich meinen eigenen Akkuschrauber habe: Löcher in die Wand oder in Holz kann kann auch damit bohren, ist überhaupt kein Problem. Natürlich braucht man hier Bohrmaschinenaufsätze, für das jeweilige Material passend. Die kann man sich aber auch leihen, oder hier dazu kaufen.
Als ich meinen Schreibtisch (auf)gebaut habe, habe ich auch herausgefunden, was der drehbare Ring vorne am Akkuschrauber bedeutet: Hiermit kann man das Drehmoment einstellen, also im Endeffekt wie stark der Akkuschrauber bei Widerstand weiterdrehen möchte. Wenn man also ein Loch in die Wand bohren möchte, bietet es sich an, das Drehmoment (das, ja ich glaube es heißt das Drehmoment) hoch zu stellen. Wenn man aber ein Loch in Holz bohrt, in das man später eine Schraube drehen möchte, die hält, dann sollte man vorsichtiger vorgehen und das Drehmoment niedriger einstellen. Sonst bohrt man praktisch einen glatten Kanal und kein Loch mit Gewinde. Wieder was gelernt. Die Löcher waren eh an der Unterseite, also kein Problem.