Schritt-für-Schritt-Anleitung: Perfekte Fugen zwischen Wand und Parkett


Ich liebe mein rustikales Eichenparkett und bin sehr froh, mich dafür entschieden zu haben. Heute möchte ich euch zeigen, wie ihr eure Fugen zwischen Wand und Parkett (oder natürlich anderem Boden) ganz einfach selbst mit Acryl füllen könnt. Den Großteil des Rands habe ich mit weißen Fußleisten „verschlossen“, hierzu werde ich noch einen separaten Beitrag erstellen. Zurück zu den Schließen der Parkettfugen. Dieser einfache Schritt kann das Aussehen eures Raums erheblich verbessern und gleichzeitig das Eindringen von Schmutz und Feuchtigkeit in den Boden verhindern. Hier sieht man die offene Fuge zwischen Parkett und Türzarge. Diese soll mit Acryl gefüllt werden. Oftmals dauert es eine Weile, bis man diesen Schritt tut, weil „ist ja nicht so wichtig“. Doch sieht es immer etwas unfertig aus, wenn die Lücken zwischen Boden und Wand sichtbar sind. Keine Angst, es ist gar nicht so schwer, wie man denkt. Also lasst uns gleich loslegen! 
  1. Bevor wir starten, stellen wir sicher, dass wir alle benötigten Materialien und Werkzeuge zur Hand haben. Ihr benötigt:
  • Acryl in passender Farbe
  • Eine Kartuschenpistole (die könnt ihr euch sicher auch von Freunden oder Verwandten ausleihen, soo oft braucht man so eine normalerweise nicht)
  • Fugen-Dichtband, das ist ein Kunststoffband, das man in größere Lücken legt (es befindet sich dann unter dem Acryl)
  • Ein Cuttermesser oder eine Schere
  • Abdeckband
  • Eine Küchenrolle
  • Ein Tuch oder Schwamm
  • Eine Schüssel mit Wasser und einem Schuss Spülmittel

7 Schritte zu perfekten Parkett-Fugen

  1. Vorbereitung: Bevor ihr mit dem eigentlichen Füllen der Fugen beginnt, ist es wichtig, den Bereich gründlich vorzubereiten. Reinigt die Fugen gründlich von Staub und Schmutz, am besten zuerst mit einem Staubsauger. Verwendet dann Wasser und Seife sowie einen Schwamm oder ein Tuch, um die Oberfläche am Rand sauber und trocken zu machen. Hier bitte bei Parkett aufpassen, denn er ist sehr empfindlich. Achtet darauf, dass keine losen Teile oder Schmutzpartikel in den Fugen verbleiben.
    Vorbereitung zum Füllen von Fugen: Kartuschenpistole mit Acrylkartusche, Küchenrolle, Abdeckband, Cuttermesser, Fugen-Dichtband
  2. Abkleben der Fugen: Um saubere und gerade Kanten zu erhalten, klebt ihr die Fugen mit Abdeckband ab. Platzieren Sie das Abdeckband entlang der Fugenlinien auf beiden Seiten der zu füllenden Fläche. Dies hilft dabei, überschüssiges Acryl sauber zu entfernen und eine gleichmäßige Füllung zu gewährleisten.
  3. Füllen größerer Abstände mit Fugen-Dichtband: Manchmal kommt es vor, dass die Abstände zwischen den Parkettbrettern und der Wand oder der Türzarge relativ groß sind. Da es dann schwieriger ist, die Lücke mit Acryl zu schließen bzw. man einfach sehr viel Acryl braucht, verwendet man hierfür sogenanntes Fugen-Dichtband oder auch Fugen-Dichtschnur oder Fugenfüllprofil. Dieses gibt es mit unterschiedlichen Durchmessern, schaut euch vor dem Kauf erstmal an, wie groß eure Fugen sind. Schneidet dann das Band entsprechend zu und legt es in die Lücke.
  4. Das Acryl auftragen: Jetzt kommt der spannende Teil! Nehmt die Kartuschenpistole, legt die Acrylkartusche ein und schneidet die Öffnung und ggf. auch Spitze auf, um eine kleine Öffnung zu erhalten. Setzt die Spritze an einer Ecke der Fuge an und drückt langsam das Acryl in die Fuge. Arbeitet euch entlang der Fugenlinie vor und achtet darauf, dass die Fuge komplett mit Acryl gefüllt ist. Falls das Herausdrücken sehr schwer geht, könnt ihr die Öffnung vergrößern. Am besten arbeitet ihr euch in kleineren Schritten vorwärts. Nehmt euch also keine meterlangen Fugen in einem Stück vor, sondern arbeitet zum Beispiel in 50cm-Schritten. Je nachdem, wie fit ihr euch fühlt und wie gut es klappt, könnt ihr euch an größere Abschnitte trauen. Mir ist es passiert, dass beim Absetzen immer weiter Acryl herausgedrückt wurde. Dadurch wird zum Einen viel zu viel Acryl auf die Fuge gegeben, es ist einfach Verschwendung. Aber auch gibts einen Trick: Einfach die Spannung der Kartuschenpistole lösen, dann übt der Kolben keinen Druck mehr aus.
  5. Glätten der Fugen: Nachdem ihr die Fugen mit Acryl gefüllt habt, könnt ihr mit einem feuchten Finger (hier kommt die Schüssel mit Spülmaschinenwasser ins Spiel) oder einem Fugenglätter vorsichtig über die Fugenlinie streichen, um überschüssiges Acryl zu entfernen und eine glatte Oberfläche zu erzielen. Achtet darauf, dass ihr nicht zu viel Druck ausübt, um das Acryl nicht zu stark zu verteilen. Man kann sich hier Fugenglätter kaufen um eine akkurate Form der Acrylfuge zu erhalten, aber ganz ehrlich, das geht auch mit dem Finger. Da hat man einfach auch mehr Gefühl und kann sachte von Anfang bis Ende darüber streichen. 
  6. Trocknen lassen und Abdeckband entfernen: Lasst das Acryl gemäß den Anweisungen des Herstellers vollständig trocknen. Dies kann je nach Produkt unterschiedlich lange dauern. Während der Trocknungszeit auf gar keinen Fall darüber laufen, sonst habt ihr hässliche Spuren in den neuen Fugen. Sobald das Acryl getrocknet ist, könnt ihr vorsichtig das Abdeckband entfernen. Achtet darauf, dass ihr dabei keine frisch gefüllten Fugen beschädigt. Achtung, wichtiger Hinweis: Manche entfernen das Abdeckband schon bevor das Acryl getrocknet ist. Hier gibt es scheinbar keine Patentlösung. Hinweis: Je nachdem mit wem man spricht, sollte man das Abdeckband entfernen bevor oder nachdem das Acryl getrocknet ist. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile. Probiert es einfach aus. 
  7. Selbst auf die Schultern klopfen und freuen!

Mein Tipp an euch ist, vor allem, wenn ihr noch nie so etwas gemacht habt wie Silikon- oder Acrylfugen anzubringen. Sucht euch eine Stelle, die nicht so auffällig ist, die man nicht so oft und nicht direkt sieht und übt erst einmal. Erfahrungsgemäß gewinnt die erste Fuge keinen Schönheitswettbewerb. 😉


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